Halbzeit

Einen Tag vor Weihnachten war ich mit meiner Schwester und meiner Oma auf dem Geburtstag einer Verwandten, es war die Enkelin der Schwester meiner Oma. Diese Menschen kenne ich in Deutschland nicht einmal, ich denke das zeigt wie wichtig Familie hier in Estland ist :)

An Heilig Abend haben wir Vormittags das Abendessen vorbereitet, bzw. das meiste haben meine Oma und Mutter gemacht. Es war unglaublich viel, wir haben alle drei Weihnachtsfeiertage davon gegessen... Wir hatten Fisch, Blutwurst, Schweinebraten und Hähnchen. Dazu gab es Kartoffeln und Sauerkraut. Es gab noch Sültze (schreibt man das so?), Singirullid (Schinkenrollen, Kochschinken mit einer Käsecreme gefüllt) und Salate, aber keine grünen Salate, sondern Kartoffelsalat und Reissalat. Ich habe leider nicht alles probieren können, aber das was ich probiert habe, war fast alles wirklich gut, bis auf die Blutwurst, da bin ich nicht so der Freund von...
Nachmittags waren dann alle, die wollten, in der Kirche und danach sind wir alle zusammen auf den Friedhof gegangen und haben Kerzen auf die Gräber gestellt. Es waren glaube ich mehr Kerze auf dem Friedhof als am Hingedepäev, der im November war.
Zu uns sind dann noch meine Tante und mein Cousin, meine andere Oma und mein Opa gekommen und wir haben gemeinsam gegessen und Geschenke ausgepackt.
In Estland ist es üblich, dass man bevor man seine Geshenke auspacken darf, ein Lied singen/spielen oder ein Gedicht aufsagen muss. Ich habe das leider erst einen Tag vor Weihnachten erfahren und habe es dann nicht mehr geschafft, das Gedicht auswendig zu lernen... Ich habe die Geschenke aber trotzdem bekommen ;)

An den Weihnachtsfeiertagen kamen auch noch andere Verwandte und wir habne wieder gemeinsam gegessen :) Ich habe an den Weihnachtsfeiertagen glaube ich so viel estnisch geredet wie sonst in einer Woche, da auch immer Kinder da waren, mit denen ich nur estnisch reden konnte.

An Silvester haben wir, wie ich es auch aus Deutschland kenne, "Dinner for one" geschaut. Wir haben (wieder) ganz iel zu Essen gehabt, nicht ganz so viel wie an Weihnachten aber immer noch eine ganze Menge :) Kurz vor zwölf gab es noch eine Rede der Präsidentin und um Zwölf sind wir nach draussen auf die Strasse gegangen und haben uns das Feuerwerk der anderen angesehen, was genauso war wie in DE. In Estland wünscht man sich keinen guten Rutsch, sondern "ein gutes Ende vom alten Jahr"-"Head vana aasta lõpp". Im neuen Jahr wünsht man sich wie in DE ein frohes neues Jahr, also direkt übersetzt wäre es ein gutes neues Jahr ("Head uut aastat)  Man sagt auch wie in DE manchmal nur "Head uut" - Schönes/Frohes Neues

Den Rest der Ferien habe ich zum grössten Teil mit anderen Austauschschülern verbracht, einige waren in Tartu und ich bin auch in Tallinn und Pärnu gewesen.


Nach den Ferien hat auch das neue Semester in der Schule angefangen. Es ist zwar vom Stoff her nicht schwieriger aber ein paar Lehrer wollen jetzt mehr von mir und ich muss jetzt anfangen auch zu Hause mehr für die Schule zu tun.

Letztes Wochenende war das Mittelseminar von YFU, es war einerseits super toll alle Austauschschüler wiederzusehen und die neuen, die im Januar gekommen sind, kennenzulernen, andererseits war es nicht so toll zu realisieren, dass die Hälfte rum ist... Bisher habe ich mir immer gesagt "du hast ja ein ganzes Jahr, das kannst du auch später noch machen" aber die erste Hälfte ist jetzt rum und ich möchte noch so viele Sachen machen. Meine Mutter hat dazu gesagt, dass die Sachen, die man in der zweiten Hälfte macht, mehr Spass machen, da man die Sprache einigermassen kann und nicht mehr so viel damit zu tun hat alles zu verstehen und sich deshalb besser auf die anderen Dinge konzentrieren kann. Also war gar nicht soo schlimm, dass ich so vieles aufgeschoben habe ;) Aber jetzt möchte ich definitiv damit anfangen, die Sachen nachzuholen!!!

Das Seminar war in Taevaskoju, dort gibt es keine kleine wunderschöne Sandsteinklippe (die einzige in Estland). Es war in Wirklichkeit noch schöner als auf den Bildern :)
Auf dem Seminar hatten wir nicht nur Workshops und Estnischunterricht, sonder auch jede Menge Freizeit, in der wir z. B. in der Sauna waren und danach in den Schnee gerannt sind, super kalt aber auch super spassig. Wir haben auch im Schnee Fussball gespielt, was nicht sehr einfach war aber auch dafür wirklich lustig.

Taevaskoja

Auf dem Seminar



Taevaskoja


"Frühsport" auf dem Seminar




Unser Weihnachtsbaum

Kommentare

  1. Hallo Rike
    sieht so aus als hättet ihr reichlich Schnee und auch viel Spaß.
    Schön dass es Dir auch weiterhin noch gefällt und die erste Hälfte so schnell
    um war.
    Übrigens freut sich Uroma ganz toll auf Deine Berichte, die ich ihr jetzt immer
    ausdrucke.
    Schöne Grüße von Oma und Opa

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  2. Hey Rike,
    ich hab ein bisschen in deinem Blog gestöbert. Wie schön, dass es dir so gut gefällt. :) Du hast bestimmt viel zu erzählen, wenn du wieder zuhause bist! Hoffentlich bleibt alles so schön wie es zurzeit ist und ich wünsch dir noch viel Spaß! :)
    Alles Liebe
    Liza

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