First Snow
Vom 23.10. bis 29.10. waren in ganz Estland Herbstferien, ausser leider für mich... Ich war aber trotzdem an zwei Tagen nicht in der Schule und habe mich mit einer anderen Austauschschülerin in Tartu getroffen, wir waren zusammen shoppen und dann habe ich bei ihr in Jõgeva übernachtet. Jõgeva ist für Estland eine Stadt mit normaler Grösse (Jõgeva hat 6000 Einwohner) und ist auch die kälteste Stadt Estlands. Am nächsten Tag sind wir dann nach einem Pancake-Frühstück wieder nach Tartu. Dort haben wir uns dann das "schiefe Haus von Tartu" angesehen (nur von aussen) und Fotos gemacht.
Nach Jõgeva sind wir mit dem Zug gefahren, die Strecke und der Preis waren ungefähr wie von Oldenburg nach Bremen mit dem Schülerticket, auf längeren Strecken ist der Zug hier günstiger als in Deutschland, von Tartu nach Tallinn kostet der Zug nur 10/11 Euro, mit einem Schülerticket etwas weniger. Das estnische Zugnetz ist aber viel kleiner als das Deutsche (auch für die Grösse Estlands) und die Züge fahren nicht so regelmässig. Da, wo man nicht mit dem Zug hinkommt, kann man aber eigentlich immer mit Bussen hinkommen.
Einen Tag später gab es den ersten Schnee (am 26. Oktober), ich habe mich einerseits riesig gefreut, andererseits hatte ich bevor ich in die Schule gegangen bin, das Gefühl Weihnachten verpasst zu haben. Als dann in der Schule aber alle davon geredet haben, dass sie sich auf Weihnachten freuen, war das Gefühl auch wieder weg :) In der Pause haben wir eine Schneeballschlacht gemacht, die sind hier in Estalnd nicht verboten :) Und nach der Schule war ich noch mit zwei Freundinnen auf dem Raekojaplats, so etwas wie dem Marktplatz, denn dort wurde der ganze Schnee auf zwei Haufen zusammengefahren. An dem Tag habe ich mich ein bisschen gefühlt wie 10 aber es hat einen riesen Spass gemacht :)
Insgesamt hatten wir um die 10cm Schnee, der auch für zwei Tage liegen geblieben ist.
Meine Gastoma ist am Sonntag 70 geworden, und sie hat gross gefeiert. Wir haben am Samstag mit Verwandten und Freunden von ihr in einem grossen Cafe "reingefeiert". Zumindest dachte ich, wir würden reinfeiern... Zwischen 10 und 11 sind aber alle schon wieder weggewesen. Es gab einige Reden und Auffühungen für meine Gastoma, einige Kinder haben ein Instrument gespielt und dazu gesungen, meine Gastschwester hat Klavier gespielt und es gab einen wild zusammengewürfelten Chor, in dem ich auch (auf Estnisch, zum Glück mit Liedtext) mitgesungen habe.
Am nächsten Tag kamen dann auch nochmal Verwandte und sie haben zusammen eine Menge getrunken... Das hat man ihnen dann auch irgendwann angemerkt, wenn das Englisch und sogar das Estnisch für meine Gastfamilie und mich ein bisschen schwer zu verstehen wurde, es war aber trotzdem ein schöner Nachmittag mit (anfangs) tollen Gesprächen.
Seit der Zeitumstellung ist es schon immer dunkel, wenn ich nach Hause gehe (meinstens gehe ich um 5 nach Hause) und es ist auch komisch, wenn man um halb vier oder vier im Unterricht sitzt und merkt, dass es langsam dunkel wird. Ich freue mich schon auf den nächsten Schnee, da es dann wenigstens nicht mehr so dunkel wirkt.
Am 2. November ist hier in Estland der "Tag der Seelen" (Hingedepäev), an diesem Tag ist es üblich, auf den Friedhof zu gehen und Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden und an sie zu denken. Die Esten gauben, dass die Seelen der Toten an diesem Tag kommen, um zu sehen wie es ihren Familien geht. Manche stellen sogar Essen für sie hin und früher hat man auch die Sauna für sie heiss gemacht.
Der Friedhof, auf dem ich war, ist ein Waldfriedhof, und es sah abends wirklich schön da man überall die Kerzen durch die Bäume gesehen hat.
Am 20. Oktober hatte ich mein erstes Konzert mit dem Blasorchester, es war für mich ziemlich neu, nach 1,5 Monaten Schule schon direkt ein Konzert aus nur neuen Stücken zu spielen, deshalb konnte ich auch nicht alles mitspielen.
Mit der Flöte läuft es gerade nicht so gut, weil ich Dinge, die ich vor 2 Wochen noch spielen konnte nicht mehr oder nicht mehr so gut hinbekomme, ich hoffe aber das legt sich bald wieder...
Ich habe hier an den Wochenenden manchmal das Problem, dass ich entweder zu Hause rumhänge und nichts zu richtiges zu tun habe oder es gleich mehrer Sachen gibt, die ich machen kann und ich mich dann entscheiden muss. Das nervt mich gerade ein bisschen, da ich am liebsten alles machen würde.
ENGLISH:
During the holidays, which I officially did not have, I met a YFU friend and we went shopping in Tartu and visited the "Leaning House of Tartu". The night I slept at her place in Jõgeva.
On 26th of October we had the first snow, for me this is very early and I did not expect the snow to come so early. I was very happy about the snow but in the morning I felt like I missed christmas, because in Germany we just have snow after christmas. But when I came to school and everybody was talking about how happy they are that christmas is about to come, I did not feel this way anymore. In the break we had a snowball fight, which I really enjoyed :)
My host grandmother turned 70 this weekend and she had a big celebration with firiend and the family in a cafe. Some children played instruments and sang for my host grandma, my host sister played the piano, and we built a small choir who also sang for her.
For me it is a little weird that it is alredy dark at 5pm, in Germany it is that dark at 5pm in december. That is why I already look forward t the next snow, so it does not seem so dark anymore.
On Hingedepäev (2nd of November) I went to a graveyard with my host dad and my host grandma and put candles to some graves. I really liked how the graveyard looked like in the dark, all the candles shining through the trees.
Nach Jõgeva sind wir mit dem Zug gefahren, die Strecke und der Preis waren ungefähr wie von Oldenburg nach Bremen mit dem Schülerticket, auf längeren Strecken ist der Zug hier günstiger als in Deutschland, von Tartu nach Tallinn kostet der Zug nur 10/11 Euro, mit einem Schülerticket etwas weniger. Das estnische Zugnetz ist aber viel kleiner als das Deutsche (auch für die Grösse Estlands) und die Züge fahren nicht so regelmässig. Da, wo man nicht mit dem Zug hinkommt, kann man aber eigentlich immer mit Bussen hinkommen.
Einen Tag später gab es den ersten Schnee (am 26. Oktober), ich habe mich einerseits riesig gefreut, andererseits hatte ich bevor ich in die Schule gegangen bin, das Gefühl Weihnachten verpasst zu haben. Als dann in der Schule aber alle davon geredet haben, dass sie sich auf Weihnachten freuen, war das Gefühl auch wieder weg :) In der Pause haben wir eine Schneeballschlacht gemacht, die sind hier in Estalnd nicht verboten :) Und nach der Schule war ich noch mit zwei Freundinnen auf dem Raekojaplats, so etwas wie dem Marktplatz, denn dort wurde der ganze Schnee auf zwei Haufen zusammengefahren. An dem Tag habe ich mich ein bisschen gefühlt wie 10 aber es hat einen riesen Spass gemacht :)
Insgesamt hatten wir um die 10cm Schnee, der auch für zwei Tage liegen geblieben ist.
Meine Gastoma ist am Sonntag 70 geworden, und sie hat gross gefeiert. Wir haben am Samstag mit Verwandten und Freunden von ihr in einem grossen Cafe "reingefeiert". Zumindest dachte ich, wir würden reinfeiern... Zwischen 10 und 11 sind aber alle schon wieder weggewesen. Es gab einige Reden und Auffühungen für meine Gastoma, einige Kinder haben ein Instrument gespielt und dazu gesungen, meine Gastschwester hat Klavier gespielt und es gab einen wild zusammengewürfelten Chor, in dem ich auch (auf Estnisch, zum Glück mit Liedtext) mitgesungen habe.
Am nächsten Tag kamen dann auch nochmal Verwandte und sie haben zusammen eine Menge getrunken... Das hat man ihnen dann auch irgendwann angemerkt, wenn das Englisch und sogar das Estnisch für meine Gastfamilie und mich ein bisschen schwer zu verstehen wurde, es war aber trotzdem ein schöner Nachmittag mit (anfangs) tollen Gesprächen.
Seit der Zeitumstellung ist es schon immer dunkel, wenn ich nach Hause gehe (meinstens gehe ich um 5 nach Hause) und es ist auch komisch, wenn man um halb vier oder vier im Unterricht sitzt und merkt, dass es langsam dunkel wird. Ich freue mich schon auf den nächsten Schnee, da es dann wenigstens nicht mehr so dunkel wirkt.
Am 2. November ist hier in Estland der "Tag der Seelen" (Hingedepäev), an diesem Tag ist es üblich, auf den Friedhof zu gehen und Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden und an sie zu denken. Die Esten gauben, dass die Seelen der Toten an diesem Tag kommen, um zu sehen wie es ihren Familien geht. Manche stellen sogar Essen für sie hin und früher hat man auch die Sauna für sie heiss gemacht.
Der Friedhof, auf dem ich war, ist ein Waldfriedhof, und es sah abends wirklich schön da man überall die Kerzen durch die Bäume gesehen hat.
Am 20. Oktober hatte ich mein erstes Konzert mit dem Blasorchester, es war für mich ziemlich neu, nach 1,5 Monaten Schule schon direkt ein Konzert aus nur neuen Stücken zu spielen, deshalb konnte ich auch nicht alles mitspielen.
Mit der Flöte läuft es gerade nicht so gut, weil ich Dinge, die ich vor 2 Wochen noch spielen konnte nicht mehr oder nicht mehr so gut hinbekomme, ich hoffe aber das legt sich bald wieder...
Ich habe hier an den Wochenenden manchmal das Problem, dass ich entweder zu Hause rumhänge und nichts zu richtiges zu tun habe oder es gleich mehrer Sachen gibt, die ich machen kann und ich mich dann entscheiden muss. Das nervt mich gerade ein bisschen, da ich am liebsten alles machen würde.
ENGLISH:
During the holidays, which I officially did not have, I met a YFU friend and we went shopping in Tartu and visited the "Leaning House of Tartu". The night I slept at her place in Jõgeva.
On 26th of October we had the first snow, for me this is very early and I did not expect the snow to come so early. I was very happy about the snow but in the morning I felt like I missed christmas, because in Germany we just have snow after christmas. But when I came to school and everybody was talking about how happy they are that christmas is about to come, I did not feel this way anymore. In the break we had a snowball fight, which I really enjoyed :)
My host grandmother turned 70 this weekend and she had a big celebration with firiend and the family in a cafe. Some children played instruments and sang for my host grandma, my host sister played the piano, and we built a small choir who also sang for her.
For me it is a little weird that it is alredy dark at 5pm, in Germany it is that dark at 5pm in december. That is why I already look forward t the next snow, so it does not seem so dark anymore.
On Hingedepäev (2nd of November) I went to a graveyard with my host dad and my host grandma and put candles to some graves. I really liked how the graveyard looked like in the dark, all the candles shining through the trees.
Mein Schulweg am 20.10. My way to school at 20th of October |
Mein Schulweg am 26.10. My way to school at 26th of October |
Das schiefe Haus von Tartu Leaning House of Tartu |
Küssende Studenten mit Schnee kissing students with snow |
Der riesen Schneeberg auf dem Raekojaplats Snowhill at Raekojaplats |
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